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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 130

1852 - Koblenz : Bädeker
Dreifacher Angriff auf Oesterreich. L5t> 1,200,000 Soldaten) ihren Gegnern weit überlegen und gewannen durch Jourdan's Siege bei Wattigny (1793) und bei Fleurus 1794 (wo die österreichische Stellung von einem Luftballon aus er- späht wurde) nicht allein die Niederlande wieder, sondern besetzten auch, unterstützt durch die Uneinigkeit der Verbündeten, das ganze linke Rheinnfer (außer Mainz) und nahmen Holland ein, welches in eine batavische Republik verwandelt wurde (1795). Da Preußen zugleich in einen Krieg mit Polen verwickelt war (s. §. 29), so schloß es zuerst von allen Reichsftänden einen Separatfrieden mit der französischen Republik zu Basel 1795, in welchem es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer abtrat. Inzwischen hatte in Frankreich „die Schreckensherrschaft" ihren Gipfel erreicht, mit Robespierre's Hinrichtung war eine „Reaction" eingetreten und eine neue Constitution hatte die voll- ziehende Gewalt einem „Directorium" von 5 Männern übertra- gen. Diese Behörde erneuerte, um den Frieden mit Oesterreich und dem Reiche zu erzwingen, den Krieg nach Carnot's umfassendem Plane mit einem dreifachen Angriffe auf Oesterreich, indem es im Frühjahre 1796 zwei Heere nach Deutschland Vordringen ließ: eins unter Jourdan vom Niederrheine in Franken, ein zweites unter Moreau über den Oberrhein durch Schwaben und Baiern, wäh- rend ein drittes unter Napoleon Bonaparte von Italien aus durch Tirol in Oesterreich eindringen sollte. Der Feldzug der Franzosen in Deutschland nahm zwar einen glücklichen Anfang, indem die beiden Heere bis nach Baiern vordran- gen, bald aber wandte sich das Kriegsglück: der Erzherzog Karl (Bruder Kaisers Franz Ii.), welcher durch das bisherige Zurück- weichen vor Jourdan feine Streitkräfte immer mehr concentrirt und Verstärkungen aus dem Innern erhalten hatte, ergriff die Offensive gegen Jourdan und schlug diesen bei Amberg und Würzburg so ent- scheidend, daß er sein in völliger Auflösung fliehendes Heer erst an der Sieg wieder sammeln konnte, worauf er den Oberbefehl nieder- legte. Als sich der Erzherzog nun gegen Moreau wandte, machte dieser vor dem überlegenen Feinde einen meisterhaften Rückzug an den Oberrhein. Desto glänzender war das Waffenglück der Franzosen in Ita- lien unter dem 27jährigen Napoleon Bonaparte. Dieser drang mit einem der Auflösung nahen, selbst der dringendsten Bedürfnisse entbehrenden, aber eben deshalb kampflustigen Heere (v. 43,000 M.)

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 134

1852 - Koblenz : Bädeker
io4 Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italieni- schen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken aufgelöst wurden. Allein im I. 1800 führte Berthier eine sog. Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Ab- theilungen über die beiden Bernharde, den Simplón und St. Gott- hard nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cis- alpinische Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas) bei Marengo (unweit Alefsandria, 14. Juni) Oberitalien wieder. 2) Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. Auch hier begaunen die Oesterreicher den Kamps siegreich: der Erzherzog Karl drängte die nach Schwaben vorgedrungene Donauarmee über den Rhein und damr den in Graubündten eingerückten Massena bis hinter Zürich zurück. Suwarow bahnte sich durch eiue Reihe der hartnäckigsten Kämpfe mit den Franzosen (namentlich im Reußthale an der Teufelsbrücke) den Weg über die Gotthardstraße, allein die Eroberung der Schweiz gelang nicht, indem die Oesterreicher und ein anderes schon früher eingetroffenes russisches Heer (unter Korsa- kow) von Massena und Soult bereits geschlagen waren, ehe er sich mit ihnen vereinigen konnte. Nach mehreren einzelnen Gefechten und höchst beschwerlichen Märschen mußte er sich mit seinem gänzlich er- schöpften Heere nach Graubündten zurückziehen und der russische Feldzug war beendet. Im Jahre 1800 führte Moreau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte in Italien. Unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oesterreicher (unter Kray) bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege ini Walde bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oesterreich ein, worauf der Kaiser zu Lüneville 1801 auch für das Reich Frieden schloß und das linke Rheinufer (1200 Q.-Meilen mit 4 Milk. Einwohner) abtrat. Zur Erledigung des Entschädigungs- geschäftes ward eine Deputation von acht Fürsten (unter diesen 5 Kurfürsten) ernannt, welche nach zweijährigen Verhandlungen einem von Frankreich und Rußland festgesetzten Entschädigungsplane durch den sog. Deputations-Hauptschluß beitreten mußten, demgemäß nur die erblichen deutschen Reichsfürsten, so wie der Großherzog von Toscana (durch Salzburg, wofür er sein Land an den Herzog von Parma abgetreten hatte) und der Herzog von Modena (durch den Breisgau) durch theilv säcularisirte Länder, theils (41) mediatisirte Reichsstädte entschädigt wurden. Bei der Vertheilung der Enffchä-

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 140

1852 - Koblenz : Bädeker
140 Krieg mit Oesterreich. 2) Krieg mit Oesterreich 1809. Um seinen Lieblingsplan, England durch das Continentalsystem zu Grunde zu richten, auch im südlichen Europa durchzuführen, hatte Napoleon Portugal besetzt, den König von Spanien zur Verzichtung auf seine Krone gezwungen, und diese seinem eigenen Bruder Joseph, die von Neapel aber seinem Schwager Murat verliehen, und endlich auch die Aufhebung der weltlichen Gewalt des Papstes ausgesprochen, den Kirchenstaat mit dem französischen Reiche vereinigt, und den Papst selbst als Gefangenen nach Savona bringen lassen. Die ganze spa- nische Nation war mit großer Erbitterung und nicht ohne Erfolg gegen den ihr hinterlistig aufgedrungenen König aufgestanden, und dies ermuthigte den über jene Gewaltschritte empörten Kaiser Franz s. noch einmal die Waffen gegen den fremden Unterdrücker zu versu- chen und im Vertrauen auf die Stimmung des Volkes den Krieg an Frankreich zu erklären. Sein Aufruf an die deutschen Völker zur Theilnahme am Kampfe für die Freiheit des gemeinsamen Vaterlan- des blieb ohne Erfolg, und der ganze Plan wurde durch Napoleons Schnelligkeit vereitelt. Erzherzog Karl betrieb mit großen: Eifer eine neue Einrichtung des Heerwesens (die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und ei- ner dreifachen Reserve), und als, Napoleon wegen dieser Rüstungen die Fürsten des Rheinbundes aufforderte, ihre Contingente in Bereit- schaft zu halten, beschloß der Wiener Hof, dessen Angriffe zuvorzu- kommen. Die Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, als Oberbefehlshaber der nach Baiern und Italien vorrückenden Armee, forderten durch Proclamationen an die deutschen Völker auf zur Theilnahine an dem Kampfe Oesterreichs für die Freiheit des deutschen Vaterlandes, jedoch ohne Erfolg. Das in Baiern unter dem Erzherzoge Karl eingerückte Heer ward vor: Napoleon haupt- sächlich mit deutscher: Truppen nach fünftägigen Gefechten (19.—23. April) bei Abendsberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg mit groß- ßem Verluste über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt und Wien (13. Mai) zum zweiter: Male erobert. Ohne Aufenthalt ging Napoleon den: (freilich zu spät) zum Entsätze herbeieilender: Erzher- zoge Karl entgegen und erlitt nach einem zweitägigen Kampfe bei den unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. u. 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 147

1852 - Koblenz : Bädeker
Einzug der Verbündeten in Paris. Napoleon abgesetzt. 147 in der Champagne vor, Napoleon suchte ihrer Vereinigung zuvorzu- kommen durch einen Angriff auf Blücher bei Brienne (29. Jan.), worauf dieser sich zurückzog, aber doch mit der großen Armee sich vereinigte und dann Napoleon durch die Schlacht bei la Rothiere (1. Febr.) über die Aube zurückdrängte. Dieser faßte nach einer zweiten Niederlage bei Laon den ver- wegenen Plan, dem Feinde die Straße nach Paris offen zu lassen, sich ihm (durch einen Zug nach Lothringen) in den Rücken zu wer- fen, Besatzungen aus den östlichen Festungen an sich zu ziehen und den Volkskrieg zu beleben. Allein die Verbündeten rückten mit glei- cher Kühnheit auf die Hauptstadt los (schlugen die Marschälle Mar- mont und Mortier bei la Före Chantpenoise), erstürmten die Höhen des Montmartre (30. März) und hielten (Kaiser Alexander, König Friedrich Wilhelm und Fürst Schwarzenberg an ihrer Spitze) in Folge einer Capitulation am 31. März ihren Einzug in Paris, wo der Senat (unter Talleyrand's Vorsitz und Einfluß) Napoleon und seine Familie des Thrones für verlustigerklärte. Die- ser kam um wenige Stunden zu spät und entsagte zu Fontainebleau (11. April) für sich und seine Erben allen Ansprüchen auf Frank- reich, Italien und jedes andere Land, wogegen die Verbündeten ihm die Insel Elba als souveraines Fürstenthum nebst einer jährlichen Rente von 2 Millionen Francs auf Frankreich, seiner Gemahlin aber die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla mit Erbrecht für ihren Sohn und dessen Nachkommen, seinen Verwandten Pensionen anwiesen. An demselben Tage (4. Mai), an welchem Napoleon auf Elba landete, hielt Ludwig Xviii. seinen Einzug in Paris und schloß mit den Verbündeten den Frieden zu Paris (30. Mai), wonach Frankreich im Ganzen den Umfang vom 1. Jan. 1792 nebst einigen unbedeutenden Erweiterungen (150 om.) gegen Osten und Nordosten erhielt. Zur definitiven Feststellung der europäischen und ins Besondere der deutschen Angelegenheiten versammelten sich die meisten bedeutenderen Regenten Europa's (die Kaiser von Oesterreich und Rußland, die Könige von Preußen, Dänemark, Baiern und Wür- temberg) und viele andere Fürsten, Staatsmänner und Feldherren auf dem Congresse zu Wien (1. Nov. 1814—9. Juni 1815). Nach langen Unterhandlungen, die aber auf die Nachricht von Napoleon's Rückkehr einen rascheren Gang nahmen, erhielten: 1) Oesterreich: die illyrischen Provinzen (jetzt die Königreiche Illyrier: und Dalmatien), 10 *

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 143

1852 - Koblenz : Bädeker
Napoleon's Zug gegen Rußland. l4o russischen Handel zu Grunde richte und daß Napoleon keineswegs geneigt sei, ihm einen wesentlichen Antheil an der Leitung der euro- päischen Angelegenheiten zu überlassen. Obgleich nun der Krieg in Spanien noch nicht beendet und die französische Herrschaft dort noch keineswegs gesichert war, so unternahm Napoleon doch, nachdem Oe- sterreich und Preußen Hülfe zugesagt hatten, im Juni 1812 einen Feld- zug gegen Rußland mit einein ans fast allen Völkern des südwestlichen Europas zusammengesetzten Heere von etwa einer halben Million Streiter. Mit seiner gewohnten Raschheit rückte er über den Niemen in Litthauen ein, trieb die Alles verheerenden Russen, welche eine Hauptschlacht vermieden und die Franzosen ins Innere zu locken suchten, um sie dort zu verderben, ohne bedeutenden Widerstand, aber auf sehr an- strengenden Märschen und unter beständig zunehmendem Mangel an Lebensmitteln bis Smolensk zurück. Nachdem er sie hier zum er- sten Male (17. August) und bei Borodino an der Moskwa in einer Hauptschlacht zum zweiten Male geschlagen chatte, hielt er am 14. Sept. seinen Einzug in die verlassene und verödete Hauptstadt Moskau, welche in den nächsten Tagen durch eine ungeheure, wahr- scheinlich von ihrem eigenen Gouverneur (Rostopschin) veranlaßte, sechstägige Feuersbrunst zum großen Theil unterging. Dennoch ver- weilte Napoleon 5 Wochen in den Trümmern Moskaus, hingehalten durch Friedensunterhandlungen, bis er endlich (18. Octbr.) zu spät seine Täuschung erkennend, den verhängnißvollen Rückzug (mit noch 104,000 M.) antrat, welcher auf einem Wege von 150 Meilen ver- wüsteten Landes bei dem gänzlichen Mangel an Lebensmitteln, bei dem zahlreichen Erkranken von Menschen und Pferden, bei dem un- gewöhnlich früh eintretenden und äußerst strengen Winter (anhaltend 19—20° Kälte) und unter beständigen Angriffen der Russen uudko- sacken so verderblich wurde, daß nur 30,000 Waffenfähige die Bere- sina erreichten, wo Ney und Ondinot noch ein Treffen gewannen. Nach dieser letzten glänzenden Waffenthat des französischen Heeres artete der Rückzug (bei einer Kälte von 26—27°) in die regelloseste Flucht aus, besonders seitdem Napoleon, als er Alles verloren sah, incoguito auf einem Schlitten nach Paris geeilt war, wo aufrühre- rische Bewegungen seine Gegenwart nothwendig machten. Der General Jork, welcher das preußische Hülfscorps anführte, trennte sich von Macdonald (dem Führer des linken Flügels) und schloß mit dem russischen Generale Diebitsch (und Clausewitz) eine Neutralitäts-Convention ab.

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 149

1852 - Koblenz : Bädeker
Der letzte Kampf der Verbündeten. 149 und dringend von seinen Anhängern zur Rückkehr aufgefordert, war Napoleon mit etwa 1000 M. am 1. März zu Cannes gelandet, alle gegen ihn gesandte Truppen gingen zu ihm über, und er zog am 20. März unter beispiellosem Jubel des Volkes in die Tuilerien ein. Ludwig Xviii. war nach Gent geflüchtet. Mit Oesterreich und Rußland suchte Napoleon vergeblich Unter- handlungen anzuknüpfen. Ein Unglück für ihn war, daß der Kon- greß in Wien noch beisammen war; die versammelten Monarchen er- klärten ihn als Friedensstörer in die Acht (13. März), erneuerten ihre Allianz zu Gunsten Ludwig's Xviii. und boten die äußersten Kräfte (zuletzt gegen 900,000 M.) wider ihn auf, der die beabsich- tigte Rüstung (von 560,000 M.) nicht vollenden konnte. Murat's Ende. Die bourbonischen Höfe hatten sich auf dem Wiener Congresse der Anerkennung Murat's als Königs von Neapel widersetzt — daher ergriff dieser die Waffen zur Befestigung seines wankenden Thrones, forderte zu- gleich die Völker Italiens auf, unter seinen Fahnen jeder fremden Herrschaft in Italien ein Ende zu machen, und drang gegen den Po vor, ward aber von den Oesterreichern in mehreren Gefechten (namentlich bei Tolentino) zurückgcschlagen, worauf er nach Frankreich flüchtete. Als er im October einen neuen abenteuer- lichen Versuch zur Wiedererlangung seines Thrones machte, ward er bei der Landung in Calabrien gefangen und nach dem Urtheile eines Kriegsgerichtes erschossen. Der letzte Kampf der Verbüudeteu 15. — 18. Juni 1815. Napoleon entschied sich für den Angriffskrieg, um durch einen großen Schlag Belgien zu gewinnen. Sein Plan war, die noch in Belgien zerstreut steheltden Truppen der Alliirten (Engländer, Hol- länder, Belgier, Hannoveraner, Braunschweiger, Nassauer) unter Wel- lington und der Preußen unter Blücher zu überfallen und zunächst die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Mit seiner Hauptmacht besiegte er Blücher bei Ligny, während Ney nördlich bis Quatre- bras vorrückte, um das Heranziehen Wellingtons zum Beistände für Blücher zu verhindern, und hier unentschieden kämpfte (Herzog Wil- helm von Braunschweig fiel). Die Preußen, anstatt sich nach Namur zurückzuziehen, wie Napoleon erwartete, suchten über Wavre die Ver- einigung mit Wellington zu erreichen. Napoleon sandte ihnen zu spät seinen Feldherrn Grouchy nach und warf sich mit ferner Haupt- macht auf Wellington, welcher den Kampf bei Waterloo oder Mont St. Jean oder la belle Alliance am 18. Juni bestand, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu wanken begann,

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 190

1852 - Koblenz : Bädeker
1810 Napoleon, von Josephine geschieden, heirathet Maria Louise, Erzherzogin von Oesterreich. 1810—22 Hardenberg, Staatskanzler in Preußen, bewirkt eine Um- gestaltung der Verwaltung. 1810 — 13 Größte Ausdehnung des französischen Kaiserreichs. 1812 Napoleon's Feldzug gegen Rußland. 1813 Der große Freiheitskampf der Verbündeten gegen Napoleon. 1813 Aufruf Friedrich Wilhelm's Ilk. an sein Volk und Heer. Landwehr und Landsturm in Preußen. Napoleon besiegt die Preußen und Russen bei Großgörfchen oder Lützen, dann bei Bauzeit und Wurschen. Waffenstillstand. Oe- sterreichs Theilnahme. Napoleon siegt noch bei Dresden, dagegen seine Feldherren geschlagen: Oudinot bei Großbee- ren von Büloiv, Macdonald bei Wahlstatt von Blücher, Vandamme bei Culm, Ney bei Dennewitz. Entschei- dung in der großen Völkerschlacht bei Leip- zig. Kampf bei Hanau. 1814 Einfall der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Na- poleon's Absetzung und Abreise nach Elba. 1815 Napoleon's Rückkehr und Herrschaft während der 100 Tage. — Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napo- leon. Blücher bei Ligny geschlagen, Ney kämpft ohne Erfolg bei Quatrebras. Wellington und Blücher ent- scheiden den Krieg bei Waterloo. Zweite Abdankung Napoleon's. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. — Der zweite Pariser Friede. (1817) Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche zu einer evangelischen. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räu- mung Frankreichs. 1820 Schlußacte des deutschen Bundes. 1823 Provinziallandtage in Preußen eingeführt. 1830—31 Unruhen in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Kassel, Han- nover. 1834 Der deutsche Zollverein. 1835-48 Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich. 1837 Trennung Hannovers von England. 1840 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1847 Vereinigter Landtag in Preußen.

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 131

1852 - Koblenz : Bädeker
Napoleou's Feldzug in Italien. 151 zwischen den Alpen und Apenninen in Italien ein, besiegte die zahl- reicheren und nlit Allem reichlich versehenen Oesterreicher (unter dem Oberbefehl des 72 jährigen Beaulieu) bei Montenotte, trennte durch- den Sieg bei Millesimo (ein Collectivuame für die Gefechte vom 13. — 15. April) die sardinische Armee von der österreichischen und zwang (durch den Sieg bei Moudovi) den König von Sardinien (Victor Amadeus) im Frieden Savoyen und Nizza der Republik abzutreteu und die wichtigsten Festungen Piemonts den Franzosen zur Besetzung zu überlassen. Rastlos verfolgte er darauf die sich zurückziehenden Oesterreicher über den Po, erstürmte bei Lodi den Uebergang über die Addabrücke, und wandte sich (weil zur Belagerung Mantua's, des einzigen, noch übrigen festen Punktes der Oesterreicher in Italien, erst zahlreicheres Geschütz herbeigeschafft werden niußte) nach Mittelitalien, wodurch der in seiner Hauptstadt bedrohte Papst außer bedeutenden Geld- summen und Kunstschätzen die voll der: Franzosen besetzten Legationen Ferrara und Bologna einstweilen in ihrem Besitz lassen mußte. Darauf begann Napoleon die Belagerung des durch seine Lage (in einem vom Miucio gebildeten See und von weitreichenden Morästen umgebenen) festen Mantua. Viermal versuchten die Oesterreicher den Entsatz der wichtigen Festung, ehe Wurmser dieselbe in Folge einer ehrenvollen Capitulation übergab. <Sct)Dii während der Belagerung Mantua's hatte Napoleon den Herzog von Modena beschuldigt, jene Festung mit Lebensmitteln versehen zu haben, ihn seines Landes verlustig erklärt und daraus mit den beiden päpstlichen Legationen eine cispadanische Republik gebildet. Nach Mantua's Fall mußte der Papst wegen seiner fortgesetzten Rüstungen auch noch Avignon und die Nomagna abtrcten. So im Rückeu gesichert, drang Napoleon, als der Erzherzog Karl mit einem neuen Heere lrach Italien aufbrach, diesen zurücktrei- bend durch Kärnthen und Steiermark bis Judenburg (18 Meilen von Wien) vor, worauf er, durch einen in Tirol und im venetiani- schen Gebiete ausgebrochenen Aufstand von Italien abgeschnitten, den Frieden zu Campo Formio 1797 einging. Der Kaiser trat die österreichischen Niederlande an Frankreich und die Lombardei an die (aus der Lombardei, einigen venetianischen Besitzungen, dem Herzog- thum Modena und den drei Legationen) neu gebildete cisalpi- nische Republik ab, wofür er Venedig und dessen Gebiet auf dem Festlande (bis zur Etsch) nebst den dalmatischen Inseln erhielt; die jonischen Inseln nahm Frankreich. Der Herzog von Modena erhielt 9 *

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 145

1852 - Koblenz : Bädeker
Siege der Verbündeten. 143 Blücher, 3) die Nordarmee unter dem schwedischen Kronprinzen Karl ' Johann Bernadotte, wogegen Napoleon kaum 350,000 M. hatte. Dennoch begann er die Feindseligkeiten mit einem Angriffe auf das schlesische Heer, um so das Centrum der Verbündeten zu sprengen, Blücher zog sich zwar hinter die Katzbach zurück, aber inzwischen rückte Schwarzenberg aus Böhmen gegen Dresden vor, so daß Na- poleon den Marschall Macdonald in Schlesien zurückließ und nach Dresden eilte, wo er (am 26. und 27. Aug.) unter unaufhörli- chen Regengüssen den letzten Sieg auf deutschem Boden erkämpfte. Moreau's Tod. Dieser Sieg blieb ohne bedeutende Folgen, da die übrigen Abtheilungen des französischen Heeres in ihren Operationen unglücklich waren: 1) Oudinot, welcher gegen Berlin ziehen und sich mit dem aus Hamburg herankommeuden Davoust vereinigen sollte, ward bei Großbeeren von Bülow geschlagen (23. Aug.). 2) Mac- donald's Heer ward von Blücher bei dem Dorfe Wahlstatt über die Katzbach zurückgedrängt (26. Aug.), zum Thcil gefangen und dadurch Schlesien befreit; Blücher hieß von diesem Siege bei sei- nem Heere der Feldmarschall „Vorwärts" und erhielt von seinem Könige den Titel eines Fürsten von Wahlstatt. 3) Vandamme, wel- cher der böhmischen Armee den Rückzug abschneiden sollte, ward von Napoleon nach dem Siege bei Dresden ohne die nöthige Unter- stützung gelassen und hauptsächlich von der (durch des Königs von Preußen persönlichen Zuspruch ermunterten) russischen Garde (unter Ostermann) und durch das unerwartete Eintreffen eines preußischen Corps (unter Kleist) nach hartnäckigem Kampfe bei Culm unweit Teplitz (mit 10,000 M.) gefangen genommen (30. Aug.). 4) Nach Oudinot's Niederlage erhielt Ney den Auftrag zum Angriffe auf die Nordarmee und zur Besetzung Berlins, aber dieser wurde von den (durch die Nachricht vom Siege an der Katzbach begeisterten) Truppen Bülow's und Tauenzien's bei Denuewitz (6. Sept.) geschlagen.— Nachdem sowohl die schlesische als die Nordarmee über die Elbe ge- gangen war, um eine Vereinigung der 3 Armeen in Napoleons Rücken zu versuchen, verließ dieser Dresden, damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und vereinte sein Heer bei Leipzig, wo er in der großen Völkerschlacht am 16. und 18. Oct. an der Tapferkeit und zuletzt auch an der Uebermacht der Verbündeten (zu denen auch die Sachsen und Würtemberger gegen Ende des Kampfes übergegangen waren) vergebens seine Streitkräfte er- schöpfte. Pütz, deutsche Gesch. 5. Nusl. 10

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 146

1852 - Koblenz : Bädeker
446 Völkerschlacht bei Leipzig. An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpfte Na- poleon gegen die Hauptmacht der Verbündeten unter Schwarzenberg im Süden Leipzigs (bei Wachau) ohne Entscheidung, während Blücher im Norden Leipzigs bei Möckern) über Marmont siegte; der 17. verging ohne Kampf der Haupt- massen, weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der Verbündeten sandte (worin er sich erbot auf die Herrschaft über Warschau, Jllyrien und den Rheinbund zu verzichten und sich nach Abschluß eines Waffenstillstandes sofort über den Rhein zurückzuziehen). Inzwischen trafen weit über 100,000 M. Verstärkung bei den Verbündeten ein, so daß diese am 18. Ort. Napoleon's 130,000 M. mehr als 300,000 entgegenstellen konnten; doch reichte ein Theil derselben hin, um in Verbindung mit dem Uebergange der Sachsen und Würtemberger Napoleons Kräfte zu erschöpfen. Nach einem Verluste von mehr als 30,000 M., unter denen der Fürst Poniatowski seinen Tod in den Wellen der Elster fand, trat die geschlagene Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug an und bahnte sich durch neue Kämpfe (wie bei Hanau) mit deu inzwi- schen auch abgefallenen Baiern (unter Wrede) und von Streifschaa- ren der Kosacken stets beunruhigt, den Weg nach dem Rheine, den sie (70,000 M. am 2. Nov.) bei Mainz überschritt. Die nächsten Folgen dieses Ausgangs waren: 1) die Auflösung dss Rheinbundes, 2) die Auflösung des Königreichs Westphalen, so wie der Großherzogthümer Frankfurt und Berg, 3) die Räumung der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, am längsten blieb Davoust in Hanlburg (bis 26. Mai 1814), 4) die Wiedereroberung Hollands durch Bülow, wo das nach Erlösung vom Continentalsystem mehr als anderswo schmachtende Volk den Prinzen von Oranien zum sou- verainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Jllyrien und das süd- liche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich zurück. Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Verbündeten ab und vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Versprechen, daß er seine Staaten behalten sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien. Der Einfall der Verbündeten in Frankreich 1814. Mit dem Anfänge des Jahres 1814 erschienen die Verbündeten in Frankreich: das Hauptheer unter Schwarzenberg war (zum Theil durch die neutrale Schweiz) bei Basel eingerückt, und Blücher's Heer ging in der Neujahrsnacht bei Mannheim, Caub und Coblenz über den Rhein, beide Heere drangen mit Umgehung der Festungen
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